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Zeolith - Die Kraft des Vulkans zur Entgiftung nutzen

Zahlreiche Artikel sind in den vergangenen Wochen und Monaten zum Thema „Entgiftung durch Zeolith“ erschienen. Grund genug für uns, sich damit einmal selbst zu beschäftigen und herauszufinden, ob es sich dabei lediglich um einen Hype handelt oder Zeolith tatsächlich eine positive Wirkung haben kann.

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Zeolith – ein Sieb natürlichen Ursprungs

Um die oben genannte Frage zu beantworten, müssen wir natürlich erst einmal klären, was Zeolith überhaupt ist: ein Mineral bzw. in der Umwelt natürlich vorkommendes Silikat vulkanischen Ursprungs. Somit durchaus ein Naturprodukt und kein in Laboren hergestelltes, künstliches Pulver – allerdings kann es künstlich hergestellt werden. Häufig klingt es so, als wäre Zeolith ein einzelner Stoff, doch in Wirklichkeit spricht man von einer Zeolithgruppe, denn es gibt mehr als 100 verschiedene Zeolithtypen.

 

Ihre hervorstechendste Eigenschaft ist ein hoch poröse Oberfläche, bestehen aus Silizium- und Aluminium-Verbindungen. Diese Struktur lässt Zeolithe wie ein Sieb aussehen und auch funktionieren, sie werden daher auch Molekularsiebe genannt. Die Voraussetzungen für das Filtern von Giftstoffen aus dem Körper sind demnach grundsätzlich gegeben.

Zeolith als Lebensmittelergänzung: Potenziale und Verwendungsmöglichkeiten

Zeolith wird auch als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt und hat in diesem Bereich an Beliebtheit gewonnen. Als Nahrungsergänzungsmittel wird Zeolith in pulverisierter Form angeboten und kann oral eingenommen werden. Hier sind einige Informationen über die Verwendung von Zeolith als Lebensmittelergänzung:

 

  1. Entgiftung: Zeolith wird oft als Entgiftungsmittel angepriesen. Es wird angenommen, dass Zeolith die Fähigkeit besitzt, Toxine und Schwermetalle im Körper zu binden und zu eliminieren. Aufgrund seiner porösen Struktur kann Zeolith eine große Oberfläche bieten, die dabei hilft, schädliche Substanzen zu adsorbieren.

     

  2. Säure-Basen-Gleichgewicht: Zeolith wird manchmal zur Unterstützung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper verwendet. Es wird angenommen, dass Zeolith saure Substanzen binden und somit zur Regulation des pH-Werts beitragen kann.

     

  3. Verdauungsgesundheit: Zeolith kann auch positive Auswirkungen auf die Verdauungsgesundheit haben. Es wird angenommen, dass Zeolith überschüssige Gase im Verdauungstrakt binden kann, was zu einer Verringerung von Blähungen und Verdauungsbeschwerden führen kann.

     

  4. Immununterstützung: Einige Studien legen nahe, dass Zeolith eine immunmodulatorische Wirkung haben könnte. Es wird angenommen, dass Zeolith das Immunsystem unterstützen und die Immunantwort stärken kann.

     

  5. Mineralstoffquelle: Zeolith enthält natürlicherweise verschiedene Mineralien wie Silizium, Magnesium und Calcium. Als Nahrungsergänzungsmittel kann Zeolith dazu beitragen, den Mineralstoffbedarf des Körpers zu decken.

     

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Zeolith als Nahrungsergänzungsmittel kontrovers diskutiert wird und keine eindeutigen wissenschaftlichen Nachweise für seine Wirksamkeit vorliegen. Obwohl Zeolith als sicher für den Verzehr gilt, ist es dennoch ratsam, vor der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln jeglicher Art einen Arzt oder qualifizierten Gesundheitsexperten zu konsultieren. Sie können die individuellen Umstände berücksichtigen und eine fundierte Entscheidung treffen.

Die Wirkung von Zeolithen

In Bezug auf Zeolithe werden viele Versprechen gegeben. Es soll bei folgenden Krankheiten und Symptomen zu Verbesserungen führen:

• Löst, bindet und leitet Schwermetalle aus dem Körper

• Verbesserung des Hautbildes

• Schnellere Heilung von Knochenbrüchen und offenen Beinen

• Hilfe bei Verbrennungen

• Hilfe bei Allergien und Heuschnupfen

• Stärkt die Abwehrkräfte

• Hilft bei Entzündungen und Migräne

• Entgiftet durch das Filtern von Schadstoffen im Körper

• Erhöht die Antioxidantien im Blut

• Bekämpft freie Radikale

• Unterstützung beim Leaky-Gut-Syndrom

Unzweifelhaft ist dies eine große Bandbreite von möglichen Wirkungen der Zeolithe, somit wären Zeolithe quasi ein Allheilmittel für zahlreiche Erkrankungen und Beschwerden, doch insbesondere für den Darm werden den Zeolithen positive Effekte nachgesagt.

Anreicherungen von Aluminium im Körper durch Zeolithe – eine Falschmeldung

In einigen Medien wurde zeitweise berichtet, dass Zeolithe möglicherweise eher zu Anreicherungen von Aluminium im Körper führen könne. Dies hat sich glücklicherweise in Studien (u.a. an Sportlern) nicht bewahrheitet und hier kann eindeutig Entwarnung gegeben werden. Die Einnahme von Zeolithen, beispielsweise in Pulverform, ist zumindest nicht schädlich. Bleibt also die Frage nach der Wirksamkeit des Mineralpulvers.

Zeolithe – natürliche Filteranlagen für den Körper?

Die grundsätzlichen Voraussetzungen dafür, dass Zeolithe eine Art natürliche Filteranlage für den Körper sein könnten, sind zunächst einmal gut. Und tatsächlich werden Zeolithe in vielen Anwendungen bereits als Filter bzw. zum Binden unerwünschter Stoffe genutzt.

 

Und tatsächlich gibt es einige Studien, die auf positive Effekte bei der Einnahme von natürlichen Zeolithen hinweisen. So konnten Forscher bereits 2009 nachweisen, dass Schwermetalle mit Hilfe von Zeolithen aus dem Körper geleitet werden. Ebenfalls bestätigt durch Forschungen ist eine positive Wirkung auf das körpereigene Antioxidantiensystem. Oxidative Schäden wiederum sind als Mitverursacher von Krankheiten wie beispielsweise Adipositas, Herzversagen oder Atherosklerose anerkannt. Das Stärken der antioxidativen Kräfte kann somit vor diesen Krankheiten schützen. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass auch die Einnahme von Zeolithen allein natürlich diese Krankheiten nicht verhindern, es kann lediglich ein Baustein sein, das am besten in Kombination mit einem gesunden Lebensstil wirkt. Nichtsdestotrotz kann ein Entgiftungseffekt den Zeolithen nicht abgesprochen werden: „Aufgrund der bemerkenswerten Ionenaustausch- und Adsorptionseigenschaften von Klinoptilolith und der sich daraus ergebenden Entgiftungseffekte hat sich Klinoptilolith als nützlich bei der Eliminierung einer Vielzahl von Schadstoffen aus dem Körper oder bei der Verbesserung des Darmstatus erwiesen“. Die Forscher weisen allerdings auch darauf hin, dass noch nicht vollständig geklärt ist, welche Zeolithen (es gibt rund 150 Zeolithen) die beste Wirkung erzielen und dass es möglicherweise auch eine Frage der Qualität ist – die Studie selbst nutzte Klinoptilolith.

 

Zu guter Letzt sei auch auf eine Erkenntnis aus einer Studie aus Graz hingewiesen, die bereits 2015 bestätigte, dass Zeolithe die Biomarker für Darmpermabilität beeinflussen. Dies ist vor allem für Menschen mit dem sogenannten Leaky-Gut-Syndrom eine gute Nachricht. Ein zwölfwöchige Einnahme verbessert der Studie zufolge die intestinale Wandintegrität und senkt den Zonulin-Spiegel. Indirekt wurde damit auch ein positive Wirkung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und chronischen Darmentzündungen bestätigt.

Die vielen positiven Wirkungen von Zeolith

Die Erkenntnisse zu Zeolithen stimmen durchaus positiv. Insbesondere eine positive Wirkung auf den Darm – und damit Hilfe bei zahlreichen Darmerkrankungen – haben sich überraschenderweise bestätigt. Und auch im Hinblick auf Entgiftung und das Stärken von Antioxidantien finden sich die erhofften Bestätigungen. Dennoch sollten Zeolithe bei vertrauenswürdigen Quellen gekauft werden, denn viele Studien zeigen ebenfalls, dass sowohl Qualität als auch Natürlichkeit der Zeolithe eine nicht unerhebliche Rolle spielen und besser wirken als synthetisch hergestellte Zeolithen.

Quellen:
Kraljević Pavelić Sandra, Simović Medica Jasmina, Gumbarević Darko, Filošević Ana, Pržulj Nataša, Pavelić Krešimir
Critical Review on Zeolite Clinoptilolite Safety and Medical Applications in vivoFront. Pharmacol.,
27 November 2018
Sec. Translational Pharmacology
https://doi.org/10.3389/fphar.2018.01350

Flowers J, Lonky SA, Deitsch EJ. Clinical evidence supporting the use of an activated clinoptilolite suspension as an agent to increase urinary excretion of toxic heavy metals. Nutrition and Dietary Supplements. 2009;1:11-18
https://doi.org/10.2147/NDS.S8043